54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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Ausgabe Nr. 4 Monat April 2004
Die Passion Christi von Mel Gibson (Filmbesprechung)


Ausgabe Nr. 4 Monat April 2004
Buchhinweise- Der römische Katechismus (Catechismus romanus)


Ausgabe Nr. 5 Monat Juni 2004
Werner Olles: Leben und Werk des heiligen Don Bosco


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2004
Werner Olles: Islam heißt Gottvertrauen


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2004
Werner Olles: Warum ich römisch-katholisch bin - Brief an einen muslimischen Freund


Ausgabe Nr. 3 Monat April 2005
Die Krise der Kirche ist hausgemacht


Ausgabe Nr. 3 Monat April 2005
Neues aus der Konzilskirche


Ausgabe Nr. 4 Monat Juni 2005
Neues aus der Konzilskirche


Ausgabe Nr. 9 Monat November 2004
Wider den Relativismus


Ausgabe Nr. 6 Monat Oktober 2005
Vom Elend der Postmoderne


Ausgabe Nr. 7 Monat Dezember 2005
Zur Theologie und Philosophie Joseph Ratzingers


Ausgabe Nr. 7 Monat Dezember 2005
Der Rosenkranz ist unser Maschinengewehr!


Ausgabe Nr. 11 Monat december 2005
A commentary on the present situation of the Church


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2006
Pro Familia agiert an hessischen Schulen


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2003
Häresie der Formlosigkeit. Die römische Liturgie und ihr Feind


Ausgabe Nr. 2 Monat März 2003
Wer in der modernen Welt


Ausgabe Nr. 3 Monat April 2003
Vom Kampf der Kulturen zum Krieg der Ideen


Ausgabe Nr. 5 Monat Juni 2003
Von der Weigerung, erwachsen zu werden


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2003
Zur derzeitigen Situation der Kirche


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2003
Zum 50. Todestag von Hilaire Belloc


Ausgabe Nr. 7 Monat September 2003
Die Junge Freiheit, Besprechung


Ausgabe Nr. 8 Monat October 2003
Sobre la situación actual de la Iglesia (esp.)


Ausgabe Nr. 8 Monat October 2003
A propos de la situation actuelle de l’Eglise (fr.)


Ausgabe Nr. 8 Monat October 2003
A commentary on the present situation of the Church (engl.)


Ausgabe Nr. 9 Monat November 2003
Kino - Filmbesprechungen: a) Passion und b) Luther


Ausgabe Nr. 10 Monat Dezember 2003
Bücherbesprechung: Udo Ulfkotte/Hans-Peter Raddatz


Ausgabe Nr. 11 Monat December 2003
Dalla „Lotta delle civiltà“ alla „Lotta delle idee“


Ausgabe Nr. 3 Monat Mai 2002
Eine gesellschaftliche Katastrophe


Ausgabe Nr. 5 Monat September 2002
Die göttliche Wahrheit erkennen


Ausgabe Nr. 6 Monat November 2002
Satanistische Tendenzen in der Rock-Musik


Ausgabe Nr. 6 Monat November 2002
Das Wesen aller Kultur ist Religion


Ausgabe Nr. 7 Monat Dezember 2002
Satanische Tendenzen in der Rock Musik


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Sozialpartnerschaft statt Klassenkampf


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Jesus Christus - der deutschen Medien interessantester Fall


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Leserbriefe zu dem Artikel


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À la recherche de ´unité perdue


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Auf der Suche nach der verlorenen Einheit


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Ausgabe Nr. 2 Monat März 2024
Buchbesprechung


Satanistische Tendenzen in der Rock-Musik
 
Satanistische Tendenzen in der Rock-Musik

von
Werner Olles

Rock-Musik ist längst gesellschaftsfähig geworden. Die zeitgenössischen Produkte, synthetisches Disco-Gestampfe und Maschinenmusik, geboren aus der Verbindung von Steckdose und Computer, erklären den sogenannten "Oldies-Boom" und das allseits erhöhte Interesse am Rock'n'Roll der fünfziger und frühen sechziger Jahre. Und in der Tat muß man, wenn man objektiv bleiben will, zu differenzieren wissen. Erinnern wir uns an die Teenager-Herz-Schmerz-Balladen der fünfziger Jahre, als Interpreten wie Pat Boone, Cliff Richard, Connie Francies und die Everly Brothers von Liebesleid und Liebsglück, Verabredungen, Rendezvous und Trennungen sangen, und als das öko-nomische und soziale Umfeld in den Vororten und Kleinstädten der weißen Mittelschichten noch ziemlich intakt war. Die Texte der Rock-Musik jener Dekade vertraten noch durchaus konservative Werte wie Treue, Liebe und Ritterlichkeit. Damals schossen noch keine vierzehn- oder sechzehn-jährigen Täter wahllos in die Menge ihrer Mitschüler, mit denen sie ohnehin keine spezifischen Kontakte hatten. Zumindest die Welt der Mittelklasse war noch heil, zivilisiert und gewaltfrei, und die Jugendlichen der Mittelschicht versuchten ihre Frustrationen, ihr Scheitern und ihre Unterlegenheit planmäßig im Sportverein, in der Kirchengemeinde oder nachmittags als Einpacker im Supermarkt zu kompensieren.

Mitte der sechziger Jahre veränderte sich die Situation allmählich. Zwar sollte es noch etwa zwanzig Jahre dauern, bis die erste Welle tödlicher Gewalt die Schulen der schwarzen Ghettos in den amerikanischen Großstädten erreichte und im Anschluß daran auch über die Klein- und Vorstädte der wei-ßen Mittelschicht hinwegfegte, aber mit den sogenannten Hippies etablierte sich bereits jetzt eine Bewegung mit völlig neuen sozialen Merkmalen. Nach außen hin deklamierte die Hippie-Bewegung lautstark ihre "Peace"- und "Make Love, not War"-Parolen und protestierte vehement gegen den Krieg der USA in Vietnam. In ihrem innersten Kern war diese Bewegung jedoch eine amerikanische Antwort auf das fortschreitende Werte-Vakuum der bürgerlichen Kultur, die wachsende Kluft zwischen Reichtum, Macht und Einfluß auf der einen und steigender Armut und Ohnmacht auf der anderen Seite, die Verherrlichung von Geld und Macht, gleichgültig, aus welchen trüben Quellen sie sich speisten und dem Bewußtsein der Jugendlichen, niemals an diesem "Amerikanischen Traum" teilhaben zu können.

Die Hippie-Bewegung kam Mitte der sechziger Jahre mit einem Paukenschlag, der alle aufhorchen ließ. In ihrem Propagandagepäck führte sie Drogen und Rauschgifte aller Art mit sich, ihre Flower-Power-Musik verherrlichte freie Sexualität, Homosexualität und Promiskuität, das Recht auf Faulheit und brachte ihre Verachtung des konservativen Bürgertums, der konventionellen Ehe und Familie und der Arbeit zum Ausdruck. Durch jene Tür, die die "Blumenkinder" aufbrachen, trat jedoch noch eine zweite Erscheinung - lautlos wie auf Katzenpfoten. Wer sie überhaupt wahrnahm, hatte den Eindruck, als glitte ein dunkler Schatten vorbei. So blieb die zweite Erscheinung verborgen, an einen Hintergrund gelehnt, von dem sie sich kaum abhob. Das war jedoch eine Sinnestäuschung. Oder wollte man nicht wahrhaben, was da im Stillen heranwuchs?

Die historische Beziehung zwischen modernem Satanismus und Hippie-Bewegung wird heute kaum noch geleugnet. 1) Eines der augenfälligsten und schrecklichsten Beispiele für diese Synthese waren die siebenfachen Morde der Hippie-Kommune des bekennenden Satanisten Charles Manson an der schwangeren Schauspielerin Sharon Tate und ihren Freunden. Manson gab später an, von dem "Beatles"-Song "Helter Skelter" zu diesen Ritualmorden inspiriert worden zu sein. Und natürlich war es kein Zufall, daß 1966 in Kalifornien, dem Stammland der Hippies, aus einem von Anton Szandor LaVey (1930-1977) geleiteten Arbeitskreis für okkulte Studien die sogenannte "Church of Satan" hervorging. Im gleichen Jahr wurde die amerikanische Westküste zum Mekka der Drogenkultur, in Kalifornien waren der Erwerb, Besitz und Konsum von LSD sogar bis Ende 1966 gesetzlich erlaubt. Zwei Jahre später wurden die gesamtem Vereinigten Staaten förmlich von einer Drogenepidemie überrollt. Gleichzeitig mit der von der kalifornischen Berkeley Universität ausgehenden 68er-Kulturrevolution brachte die Sex-Revolution eine Flut von Pornographie in Wort, Schrift und Bild bis hin zum Gruppensex in Theatern, Kinos und anderen Veranstaltungen. Die Zerstörung romantischer und verantwortungsvoller Liebe durch flüchtigen Hedonismus und die Trennung der Sexualität von der Institution Ehe waren ein Frontalangriff gegen die Institution der Familie. Als "Wertezertrümmerer vom Dienst" 2) gebärdete sich in dieser Zeit in Los Angeles die Rockgruppe "The Doors", deren charismatischer Sänger Jim Morrison in seinen Liedern zur Revolte aufrief, Drogen verherrlichte und morbide Hymnen auf Chaos und Tod sang. In dem Rockmelodram "The End" sang Morrison unter Drogeneinfluß Texte wie "Father I want to kill you, Mother I want to fuck you!". Nach einer Festnahme wegen "Entblößung in der Öffentlichkeit" veranstaltete 1969 eine "Liga für den Anstand" in Miami eine Anti-Doors-Demonstration mit über 30.000 Teilnehmern. Zwei Jahre später, im Juni 1971 fand Morrisons Geliebte Pamela Courson ihn tot in der Badewanne. Als offizielle Todesursache des 27jährigen wurde Herzversagen angegeben, aber der Sänger war schon lange vor seinem Tod ein körperliches und seelisches Wrack, aufgedunsen vom Alkohol und zerstört vom Heroin. Ein Jahr später starb auch Courson an einer Überdosis Heroin.

Mit Jimi Hendrix und Janis Joplin erlagen 1970 zwei weitere Rockstars ihrem exzessiven Lebensstil. 1968 zum führenden Rocksolisten der Welt erklärt, pflegte Hendrix seine Elektrogitarre mit Zähnen und Zunge zu bearbeiten und entfesselte mittels Rückkoppelungseffekten ein wahrhaft höllisches Inferno von Jaul-, Splitter und Überlagerungsklängen. Am Ende seiner Konzerte zerschlug er entweder sein Instrument an einer Lautsprecherbox oder trampelte darauf herum und verbrannte es. Als er im gleichen Jahr völlig alkoholisiert in einem schwedischen Hotel randalierte, waren fünf Polizi-sten nötig, um den Tobenden zu überwältigen und ins Gefängnis zu bringen. Eine seiner früheren Freundinnen erinnerte sich vor allem an seinen ungeheuren sexuellen Appetit und offenbarte, daß der Musiker in einer Nacht oft mit drei, vier verschiedenen Mädchen geschlafen habe. Ebenso maßlos wie sein "Groupie"-Verbrauch war auch sein Rauschgiftkonsum. Sein Musikerkollege Eric Burdon von den "Animals", selbst jahrelang drogenabhängig, fand, daß Hendrix der süchtigste Mensch war, der ihm jemals begegnet sei. Am 18. September 1970 war alles zu Ende. Nach ausgiebigem Alkoholabusus und der Einnahme von Schlaftabletten erstickte Hendrix in einem Londoner Hotelzimmer an seinem eigenen Erbrochenen. Nicht viel anders erging es der Sängerin Janis Joplin, deren Devise "Sex, Drugs and Rock'n'Roll" sie dazu verführte, täglich einen Liter Whisky und Drogen aller Art zu konsumieren. Das Leitbild der Hippie-Generation war die unbestrittene Königin der Rockmusik, bis sie zwei Wochen nach dem Tod von Hendrix heroinvergiftet mit 14 Einstichen im linken Unterarm in einem schäbigen Motelzimmer gefunden wurde. Es war ihr siebter und letzter Selbstmordversuch.

Unbestrittener Höhepunkt der Hippiekultur war das Woodstock-Festival im August 1969, bei dem fast eine halbe Million Jugendliche anwesend waren. Von LSD über Haschisch bis Meskalin wurden hier alle Drogen angeboten und konsumiert. Aber Woodstock wurde noch übertroffen von Altamont. Hier fand vier Monate später ein Festival statt, daß in die Geschichte der Rock-Musik eingegangen ist. Ein Junge ertrank im LSD-Rausch, ein mit Drogen vollgepumpter Mann raste mit seinem Auto in die Menge und tötete zwei Zuschauer, und es gab zahllose Schwerverletzte durch Schlägereien. Die von den "Rolling Stones" als Ordner engagierten "Hell's Angels", eine berüchtige Motorrad-Gang, terrorisierte das Publikum. Bei dem Song "Carol" bot sich den Zuschauern eine beklemmende Szene. Eine Anzahl junger Leute zog sich nackt aus und kroch in Richtung Bühne, als sei diese ein Hochaltar. Unter den Schlägen und Tritten der "Hell'Angels" wanden sie sich wie Schlangen und schienen die Gewalt und Brutalität sogar zu genießen. Als schließlich Mick Jagger den Song "Sympathy for the Devil" anstimmte, droschen die "Angels" wahllos auf die Zuschauer ein. Mord lag in der Luft. Unmittelbar vor der Bühne wurde der 18jährige Schwarze Merdedith Hunter erstochen, aber das Konzert ging weiter, als wäre nichts geschehen. Ein zum Luzifer stilisierter Jagger sang zwar noch in dämonischer Pose das Stück "Under my Thumb", war aber von dem in Altamont praktizierten Satanismus offensichtlich so betroffen, daß er später sämtliche Kontakte in diese Richtung abbrach. Tatsächlich hatten die "Stones" sich bereits 1967 mit Satanisten eingelassen, als sie sich von LaVey, dem Hohenpriester der "Church of Satan" in San Francisco zu der LP "Their Satanic Majesties Request" inspirieren ließen. Wenig später entstand dann auch "Sympaty for the Devil", das zur Hymne der US-Satansjünger avancierte. Eine weitere LP der Gruppe wurde "live" während eines Voodoo-Rituals aufgenommen, in einem der Lieder sind die Schreie eines Besessenen zu hören. Keith Richard, Gitarrist der "Stones", der 1978 an der kanadischen Grenze mit drei Kilo Heroin im Gepäck festgenommen wurde, war nach eigenen Angaben Schwarzer Magie sehr zugetan und bezeichnete sich als williges und offenes Medium. Nach dem Desaster von Altamont gab Mick Jagger die Mitwirkung an den Film "Lucifer Rising", einer Kinoversion der Satanismustheorien Alister Crowleys, eigenen Angaben zufolge aus Angst auf. Sein Vorgänger in der Rolle, der Gitarrist Bobby Beausoleil, war aus mysteriösen Gründen Amok gelaufen und hatte im Drogenrausch einen bestialischen Ritualmord verübt.

Wenig bekannt ist auch, daß sich nicht nur die "Rolling Stones", sondern auch die musikalisch ge-zähmteren "Beatles" unter dem Einfluß des bekennenden Christus-Hassers John Lennon intensiv mit okkulten Praktiken beschäftigten und mit Drogen experimentierten. In den Songs "Imagine" und "Lucy in the Sky with Diamonds" verherrlichten sie in verschlüsselten Texten bewußtseinerweiternde Drogen wie LSD. Der Rocksänger Tony Sheridan, der zu den "Beatles" gehörte, als sie noch völlig unbekannt waren und Anfang der sechziger Jahre für ein paar Mark am Abend im Hamburger Star-Club spielten, sprach in einem Interview davon, daß der kometenhafte Aufstieg der Gruppe ab 1963 einem "Pakt" - wie er sich ausdrückte - zu verdanken sei. 3) Die Rechnung für diesen "Pakt" wurde John Lennon 1981 serviert, als er auf offener Straße in New York erschossen wurde. Ein weiterer Beatle, George Harrison, starb im letzten Jahr an Krebs. Auch bei anderen prominenten Rock-Gruppen ist die Todesrate ähnlich hoch. 1978 starb Keith Moon, der Schlagzeuger der "Who" nach exzessivem Drogenkonsum, im Sommer dieses Jahres erlag John Entwistle, der Baßgitarrist der "Who", in seinem Hotelzimmer in Las Vegas einem plötzlichen Herztod. 4) Rocksänger wie der homosexuelle Boy George oder der wegen des Besitzes von Kinderpornographie zu einer Gefängnisstrafe verurteilte und aus dem Kinderschänderparadies Kambodscha ausgewiesene Gary Glitter entgingen um Haaresbreite einem Unfalltod. 5)

Mitte der siebziger Jahre war das Rock-Establishment nicht nur untrennbar mit dem Drogenhandel verbunden, sondern auch mit einem noch schrecklicheren Phänomen: dem Satanismus. Die schlimmsten Auswüchse fanden hier auf dem Gebiet des Hard Rock und der Heavy Metal-Szene statt, einer Art Dampfhammermusik, die durch die anhaltende Bombardierung mit Überlautstärken und visuellen Reizungen durch Lightshows zur Trübung der Denkprozesse und zu tranceähnlichen Zuständen führt. Dabei dirigieren die Sänger ihre Zuhörer oft im Stile von Schamanen und Zauberpriestern und treiben ihr jugendliches, manchmal sogar noch kindliches Publikum bewußt in die Ekstase. Gruppen wie "Deep Purple, "Led Zeppelin" und "Black Sabbath" 6) hatten jetzt ihre Glanz-zeit. "Black Sabbath" kreierte den sogenannten "Okkult-Rock". Bei dieser speziellen Sparte des Rock wurde harte Rockmusik mit einer völlig neuen Bühnenshow unterlegt, auf der Schwarze Messen, Hexenkult, Magie und Teufelsbeschwörungen praktiziert wurden. So heißt es in dem Lied "Cornucopia" des "Black Sabbath"-Sängers Ozzy Osborne beispielsweise: "Nimm dir ein Leben, es wird billig, töte jemand, niemand wird weinen. Die Freiheit ist dein, tu nur deine Pflicht, wir wollen nur deine Seele!" Hochgradige Dämonie trat einem auch auf dem Cover der LP "Sabbath Bloody Sabbath" entgegen, auf der ein Satansritual zu sehen ist und die berüchtigte Zahl des Antichristen 666 erscheint.

In den achtziger Jahren brachte der Heavy Metal der zweiten Generation eine Unzahl neuer Gruppen hervor, die die Umsatzzahlen der Branche in die Höhe schnellen ließ. Die Bands überboten sich nun förmlich mit sorgfältig einstudierten Horrortricks, um ihre Zuhörer zu schockieren. So aß die Gruppe "W.A.S.P." auf der Bühne lebendige Würmer, bespritzte ein nacktes gefesseltes Mädchen mit Kunstblut, während Ozzy Osborne bei seiner Lifeshow Vögeln die Köpfe abzubeißen pflegte, bis er sich eines Tages eine Tollwutvergiftung zuzog. Die Gruppe "Semen of Satan" versprach ihren Zuschauern: "Wir zersägen Kreuze und blutige Köpfe, erschießen Mönche und Jesus Christus!" Satanismus und Mord wurden zu den bevorzugten Themen der Rockmusik jener Dekade. Im Sommer 1980 gestand der schwarze Rocksänger Little Richard in einem Interview: "Einige Rockgruppen stehen im Kreis zusammen und trinken Schalen voll Blut. Einge fallen auf die Knie und beten den Teufel an." 7) Little Richard konvertierte später zum Christentum und ist heute in den USA ein bekannter Prediger. Damit trat er in die Fußstapfen seines englischen Namensvetters Cliff Richard, der schon seit seiner Jugend als gläubiger Christ vor den unheilvollen satanischen Tendenzen in der Rock-Branche warnt. Selbst Ozzy Osborne, der früher in seinen Konzerten dem berüchtigten Magier Aleister Crowley huldigte, hat inzwischen offenbar diesem blasphemischen Tun abgeschworen, singt das hohe Lied der Familie und des ruhigen Lebens und verabschiedet sich jetzt auf der Bühne von seinen Fans mit den Worten "God bless you all". Andere Hard-Rock-Interpreten wie Marilyn Manson, der sich bewußt nach dem Hippie-Satanisten und Massenmörder Charles Manson so nennt, und am liebsten in Strapsen auftritt, profilieren sich hingegen auch weiterhin als Missionare des Okkultismus und Satanismus. 8)

In den neunziger Jahren erfolgte eine Renaissance des authentischen Rock. Zwar gehörte das Zertrümmern von Instrumenten auch zu dieser Tradition, aber die Shows wirkten nun müder und einstudierter als je zuvor. Das Gitarrenzertrümmern als Akt der Selbsterkenntnis und Seelenreinigung, wie ihn "The Who" einst als Ausdruck von Spontaneität und Dynamik praktizierten, wirkte jetzt bestenfalls grob. Zwar wälzte man sich immer noch auf dem Bühnenboden und wechselte vom düsteren Pathos zum tumulthaften Energierausch, ballte die Fäuste und verzerrte die Gesichter, aber irgendwie richtete sich die Rockmusik nun gegen sich selbst. Die dunklere Seite des Rock übernahm jetzt die sogenannte "Dark Wave" oder "Gothic"-Musik, die geschickt mit den kulturellen Verschiebungen innerhalb der Massenmedien und der jugendlichen Subkulturen spielt. 9) Anders als bei Heavy Metal, Okkult- oder Death-Rock spielen neu-heidnische Tendenzen hier eine wichtige Rolle. Innerhalb dieser Szene gibt es jedoch eine philosophische Akzeptanz des Satanismus, die sich intellektuell äußert, von den Interpreten jedoch romantisch verbrämt in subtiler Weise und nicht so brachial wie beim Rock präsentiert wird und gerade dadurch auf fruchtbaren Boden trifft. In der Musik bringt dies eine Atmosphäre hervor, die der Magie, dem Okkulten und der Esoterik durchaus freundlich gegenübersteht, was letztlich einem Einbruch satanistischer Tendenzen die Tür offen läßt. 10) Dafür spricht u.a. auch die Verehrung des berüchtigten Magiers Aleister Crowley in den Kreisen der Gothic-Szene. 11)

Vom heutigen weichgespülten Zeitgeist-Christentum dürfte kaum zu erwarten sein, daß es sich mit diesen gefährlichen Tendenzen in der Rock- und Pop-Musik und ihren diversen Subgenres auseinandersetzt. Umso wichtiger ist es, die Gefahren offen und mutig beim Namen zu nennen und nicht die Augen vor der großen Irrlehre, deren Urheber der Geist der Finsternis ist, verkleidet als Engel des Lichts, zu verschließen. Denn wie es in der geheimen Offenbarung heißt: "Wehe aber der Erde und dem Meer; denn hinabgestiegen ist zu euch der Teufel voll grimmigen Zornes; er weiß, daß er eine kurze Frist hat". Wer die Seelen seiner Kinder nicht mehr kennt, wird vielleicht eines Tages ihre Körper in einer kalten Leichenhalle identifizieren müssen.

Anmerkungen:
1) Siehe Claus-M. Wolfschlag "Hexenwissen für jedermann" in: "hagal - die allumfassende", Ausgabe 2/2002, Dresden.
2) U. Bäumer: "Musik-Revolution des 20. Jahrhunderts. Eine kritische Analyse". Bielefeld 1988.
3) U. Bäumer: "Wir wollen nur deine Seele. Rockszene und Okkultismus. Daten, Fakten, Hintergründe". Bielefeld 1984.
4) Um objektiv zu bleiben muß man aber zugeben, daß auch eine beträchtliche Anzahl der Rock-Interpreten der "harmlosen" fünfziger Jahre unter - vorsichtig formuliert - ungewöhnlichen Umständen (Flugzeugabstürze, Autounfälle, Selbstmorde, Herztod in jungen Jahren etc.) ums Leben kam.
5) Markus Reiter: "Echter Achtziger" in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 15.05.2002
6) Die Gruppe "Black Sabbath" nannte sich so nach einem gleichnamigen Horrorfilm mit Boris Karloff.
7) U. Bäumer: "Wir wollen nur deine Seele. Rockszene und Okkultismus. Daten, Fakten, Hintergründe". Bielefeld 1984.
8) "TV Today", Ausgabe 13/2002, Hamburg.
9) In der speziell in den USA, zunehmend aber auch in Deutschland, sehr populären Rap-Musik, die aus den schwarzen Ghettos kommt und zum favorisierten Musikstil der kriminellen Streetgangs avancierte, fällt zwar die Verherrlichung von Gewalt und Sexismus auf, eine genauere Untersuchung der zumeist primitiven Texte - deren Interpreten oft selbst mit schwerkriminellen Millieus verbunden sind - auf okkulte und satanistische Tendenzen wurde jedoch bislang hier noch nicht angestellt.
10) "AHA - Vision & Voice des neuen Äons", Ausgabe 5/2001. Bergen.
11) Nach Aleister Crowleys Tod kaufte übrigens der Rocksänger Jimmy Page dessen Landsitz und Anwesen in England.


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Zitat:

"Im Namen Gottes, möge jede Religion auf Erden Gerechtigkeit und Frieden bringen, Vergebung und Liebe!"
(Johannes Paul II. an die verschiedenen Vertreter der Welt-Religionen auf dem "Interreligiösen Gebetstreffen" am 24.1.2002)
 
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